Ruhmannsberg in Hauzenberg
Wenn auch nicht allen Menschen in der Region bekannt, ist der Ruhmannsberg ein ganz besonderes Stück Hauzenberg, das es zu erhalten gilt! Durch seine Lage ist er vom Ortskern Hauzenbergs nicht direkt zu sehen, da er sozusagen im Schatten des Staffelbergs steht. Und das obwohl der Ruhmannsberg mit seinen 862,1 m ü. NN noch einmal ein gutes Stück höher ist.
Um die Wichtigkeit des Ruhmannsberg für die Trinkwasserversorgung zu unterstreichen, wurde ein großer Teil des Gebiets als Wasserschutzgebiet ausgewiesen. Dieses hat ungefähr die drei bis vierfache Größe des Wasserschutzgebietes am Staffelberg.
Ein ganz wesentlicher Grund für die hohe Wasserqualität ist die Kombination aus naturbelassenem Mischwald und Grundgestein. Ergebnis ist ein sehr reines Wasser mit geringem Kalkgehalt. Dieses wird direkt am Ruhmannsberg in einem Wasserhaus aufbereitet.
Die gesunde Mischung aus zeitgemäßer Waldwirtschaft und vor allem naturbelassenem Primärwald prägt das Gesicht des Ruhmannsbergs. So leistet er neben der Trinkwasserversorgung auch einen wichtigen Beitrag zur Naherholung der Hauzenberger. Gerade während der Corona-Pandemie, haben viele Menschen aus der Region den Ruhammsberg (wieder) schätzen gelernt. Beim Betreten des Waldes spürt man sofort das Waldinnenklima und den positiven Einfluss auf die Gesundheit.
Egal ob zum Wandern, Joggen oder Radfahren – mit verschiedenen Routen rund um den Berg bietet der Ruhmannsberg für jedes Alter und Konditionslevel die passende Route. Wer den Weg bis auf den Gipfel einschlägt, findet dort neben dem Gipfelkreuz ein echtes Niederbayerisches Kleinod.
Schaut man während einer Wanderung einmal ein bisschen genauer hin, entdeckt man zahlreiche Anzeichen für die Bewohner des Waldes – die Wildtiere. Denn auch im Punkte Artenvielfalt hat der Ruhmannsberg einiges zu bieten – ein zusammenhängendes Waldgebiet. Besonders gut sichtbar ist die Artenvielfalt im Winter, wenn die Waldwege mit unzähligen Fährten übersät sind. Besonders gut hörbar sind die Waldbewohner, wenn der Schnee getaut ist und viele Singvögel zum Ruhmannsberg zurückkehren.
Red mit!
Bei uns ist mitreden, ein offener Austausch und Transparenz ausdrücklich erwünscht! Du hast Fragen, Ideen, Kritik, Erfahrungen oder bist anderer Meinung und möchtest dies gerne teilen? Hierfür kannst Du gerne die Kommentare nutzen. Wir freuen uns auf Deine Meinung!
Hallo Herr Bergmann, erstmal Gratulation zu Ihrer gelungenen Website!
Ich wohne im Raum Wegscheid und komme auf meinem Arbeitsweg nach Hauzenberg regelmässig am Ruhmannsberg vorbei , häufig mit dem MTB, weshalb ich die Verhältnisse vor Ort gut kenne.
Zunächst einmal möchte ich grundsätzlich erstmal die allseits bekannte Erkenntnis betonen, dass angewandter Klimaschutz zu allererst auch Naturschutz bedeutet. Und da brennt es bekanntermaßen: Wenn wir das mit dem Klima nicht bald gebacken bekommen, wird das v.a. die Natur betreffen. Da brauchen wir dann auch nicht mehr über die artenreiche Vielfalt der Natur am Ruhmannsberg sprechen, oder über Wasserschutzgebiete oder durch WKA ausgelöste Waldbrände! Es sollte doch jedem langsam klar werden , dass die Zeit drängt und wir es uns nicht mehr leisten können, darüber nachzudenken, ob uns die Dinger da oben gefallen oder nicht , bzw. ob die Immobilienwerte in Mitleidenschaft gezogen werden oder nicht ( wie auffälligerweise immer wieder eingeflochten).
Am meißten stört mich das St. Floriansprinzip der Argumantation: „Ich bin schon für die Energiewende , aber WKAs bitte nicht bei mir, sondern wo anders !“
Ihre ins Feld geführte Argumention sind wenig stichhaltig und haben v.a. reichlich Propagandaqualität: Warum sagen sie nicht, dass der „naturnahe Mischwald“ eben kein Naturwald sondern ein Kulturwald ist, der forstwirtschaftlich genutzt wird und zu diesem Zweck von einem Netz von vielfachen, befestigten Forststraßen durchzogen ist, die regelmässig von Holzzügen, Rückewagen mit Kränen und Zugmaschinen benutzt werden? Das ist Ihre „zeitgemäße Forstwirtschaft“. All diese Fahrzeuge haben mehr oder weniger grosse Mengen an Hydrauliköl dabei, die sie an jedem Ort durch Defekt verlieren können. Warum servieren sie keine Stastik über Hydraulikölverluste von Forstmaschinen sondern nur von WKAs?
Und Waldbrände ? Sind WKAs die häufigste Ursache für Waldbrände, oder gibt es auch andere Ursachen, z.B. Trockenheit durch Klimawandel ? Und der Schutz der Wasserquellen: Sie tun ja so als sei es nahezu gewiß, dass durch den Bau der WKAs die Quellen versiegen würden . Die Anlagen werden meines Wissens nicht ins Zentrum eines Wasserschutzgebiets positioniert , sondern eben am Rand. Das Risiko einer Beeinträchtigung ist durch ein hydrogeologisches Gutachten sicherlich gut einzuschätzen, so wie das andernorts tausendfach mit anderen Risken wie z.B. der Landwirtschaft auch geschieht. Sie schüren aber in geradezu Bildzeitungsmanier erstmal Angst, was für die Propaganda natürlich immer am besten funktioniert! Die mittlerweile verfügbaren technischen Mittel beispielsweise zum Vogelschutz werden von Ihnen nicht genannt ! Warum nicht ? Ich hätte noch mehr Themen, es reicht aber erstmal.
Resumee: Ihre Informationsseite zu dem Thema ist nicht so sachlich ausgewogen, wie sie wirkt .
Hallo Herr Bauer,
vielen Dank für Ihren Kommentar, Ihre Anrufe und E-Mail. Wie bereits am Telefon besprochen, ist es mir zeitlich nicht immer möglich, alle Themen um ruhmannsberg.com sofort zu bearbeiten. Dies hat jedoch nichts damit zutun, dass ruhmannsberg.com in “Bildzeitungsmanier” “Angst” und “Propaganda” verbreitet oder irgendeine Art von Zensur stattfindet. Ich freue mich über jeden konstruktiven Meinungsaustausch!
Vorab einmal zum Hintergrund der Webseite: Unser Ziel ist es, offene Fragen rund um das Windpark-Vorhaben am Ruhmannsberg in Hauzenberg anzusprechen und den Menschen unmittelbar vor Ort eine Stimme zu verleihen. Viele dieser Fragen sind bislang seitens des Investors unbeantwortet, obwohl dies eigentlich vor Antrag auf Bauleitplanung passieren sollte (vgl. Projekt-Webseite).
Auch aus diesem Grund habe ich die Fragen auf der letzten Stadtratssitzung der Stadt Hauzenberg angesprochen. Mit der Meinung, dass diese offenen Fragen vor einem Antrag auf Bauleitplanung geklärt werden sollten, bin ich übrigens nicht alleine: https://www.ruhmannsberg.com/windpark-news/appell-an-den-stadtrat-der-stadt-hauzenberg-am-02-05-2022/3358/ – auch in der Print-Ausgabe der PNP vom 07.05.22 wurde dies thematisiert.
An keiner Stelle wird auf der Webseite behauptet, dass Windräder die häufigste Ursache für Waldbrände wären. Trotzdem halte ich es für legitim zu hinterfragen, welche konkreten Maßnahmen für einen solchen Fall seitens des Investors vorgesehen sind. Denn es kommt zu Bränden von Windkraftanlagen, dies belegen auch die aufgeführten Quellen. Das sind Ängste, die die Menschen unmittelbar vor Ort haben – auch schon bevor die Webseite ruhmannsberg.com entstanden ist.
Ebenso haben die Menschen Ängste betreffend potenzieller Wertverluste ihrer Immobilien. Für mich sind dies keine hinzunehmenden Kollateralschäden der Energiewende. Auch hier braucht es Lösungen. Dies könnten z.B. Ausgleichszahlungen oder deutlich vergünstigte Stromtarife sein.
Die Schweizer Investmentfonds (https://www.energy-infrastructure-partners.com/de/), die maßgeblich an diesem Projekt beteiligt wären, versprechen ihren Investoren wiederum hohe Renditen. Dass dies auf Kosten der Menschen vor Ort geschehen soll, empfinde ich als ausgesprochen ungerecht. Und genau aus diesem Grund, wird auch dieser Sachverhalt auf der Webseite thematisiert.
Zum Thema Wasserschutzgebiete: Neben den potenziellen Einflüssen der Baustellen an den Standorten, geht es hier auch um die Transportwege für die Materialien und die Anlagenteile selbst. Hinzu kommt der hierfür erforderliche Straßenbau sowie der Bau von Stromtrassen. Hier ist es nahezu ausgeschlossen, dass dies nicht auch das Wasserschutzgebieten betrifft.
Auch hier werden seitens der Investorengruppe keine Informationen zur Verfügung gestellt, obwohl bereits vorläufige Pachtverträge geschlossen wurden und davon auszugehen ist, dass diese Dinge projektiert wurden. Hinzu kommt, dass die Konzentrationszone aktuell nicht für Anlagen der Größenordnung ausgelegt ist.
Und auch hier halte ich es für vollkommen legitim, dies anzusprechen. Ich ganz persönlich mache mir Sorgen um das Trinkwasser für meine Familie. Wir bekommen unser Trinkwasser direkt und ohne Umwege vom Ruhmannsberg.
Zum Thema Natur- und Artenschutz: Mir persönlich liegt die Natur am Ruhmannsberg sehr am Herzen und diese zu schützen ist mir ausgesprochen wichtig. Wir haben einen hohen Anteil an alten Laubbäumen, Gebieten die das Prädikat “Primärwald” absolut verdienen und dazu noch relativ viel zusammenhängende Waldflächen mit intaktem Waldinnenklima. Hinzu kommt eine hohe Artenvielfalt. In meiner Werteordnung haben diese Belange einen sehr hohen Stellenwert. Ich setzte mich daher seit den 90iger Jahren für den Umweltschutz ein.
Und ja, der Ruhmannsberg wird auch forstwirtschaft genutzt und zwar nachhaltig: „Nachhaltige Forstwirtschaft bedeutet die Betreuung von Waldflächen und ihre Nutzung auf eine Weise und in einem Maß, dass sie ihre Produktivität (einschließlich ihrer Bodenertragskraft), ihre Verjüngungsfähigkeit und Vitalität behalten oder verbessern. „. (https://de.wikipedia.org/wiki/Nachhaltigkeit_(Forstwirtschaft))
Die Naturverjüngung am Ruhmannsberg funktioniert. Abgesehen von den Gebieten, die durch den großen Sturm und den Käfer betroffen sind, wird kaum auf Pflanzungen oder mechanischen Verbissschutz gesetzt. Und dies trotz der überdurchschnittlich hohen Wilddichte. Das ist für mich naturnah, nachhaltig und schützenswert.
Durch den voraussichtlichen Wegfall der 10H-Regel in Bayern, gibt es zahlreiche Vorranggebiete z.B. an Autobahnen und Industriegebieten. Hier sind sich viele der Windkraft befürwortenden Naturschutzorganisationen einig – diese Gebiete sollten zuerst erschlossen werden. Vorbehaltsgebiete, Vorhaben in alten Wäldern oder Trinkwasserschutzgebiet werden hier aktuell nicht fokussiert. Z.B.hier nachzulesen: https://www.instagram.com/p/Cc5kAUQKqKI
Wie man in der Argumentation für den Klimaschutz für die Abholzung von Wäldern votieren kann, bevor die Alternativen (s.o.) ausgeschöpft sind, fällt mir schwer nachzuvollziehen. Die Europäischen Union schreibt zu den Ursachen des Klimawandels: “…Nutzung fossiler Brennstoffe, Abholzung von Wäldern und Viehzucht…” (https://ec.europa.eu/clima/climate-change/causes-climate-change_de)
Ich lade Sie herzlich zu einem unserer nächsten Stammtische (https://www.ruhmannsberg.com/stammtisch/) ein. Ich würde wirklich gerne verstehen, wie Ihr Blickwinkel auf den Ruhmannsberg Zustande kommt.
Auch würde mich sehr interessieren, was Sie konkret für den Bau von Windkraftanlagen in der Nähe Ihres zuHauses unternehmen?
Viele Grüße
Boris Peter Bergmann